Translation for "klassenherkunft" to english
Klassenherkunft
Translation examples
Meine Arbeiten zur Ideengeschichte, zur Homosexualität, zur minoritären Subjektivität hatten mich zu etwas gemacht, wovon ich angesichts meiner Klassenherkunft, die so tief in der sozialen Welt verwurzelt ist, nicht zu träumen gewagt hätte, und das, ehrlich gesagt, angesichts dieser Herkunft auch nicht sonderlich wahrscheinlich gewesen war.
The work I had done on intellectual history, on homosexuality, on minoritarian subjectivities, had thus led me to a place that was nearly unimaginable for someone with my class origins on the lowest rungs on the social ladder. It wasn’t just that the place I now found myself in was nearly unimaginable;
Schon seit einer Weile, seitdem ich meine Rückkehr nach Reims in Angriff genommen hatte, kam ich von einer Frage nicht mehr los. Ganz deutlich wurde sie mir in den Tagen nach der Beerdigung meines Vaters, nachdem ich mit meiner Mutter einen Nachmittag lang Familienfotos angeschaut hatte: »Warum habe ich, der ich so viel über Mechanismen der Herrschaft geschrieben habe, kaum etwas zur sozialen Herrschaft geschrieben?« Und: »Warum habe ich, der ich dem Schamgefühl im Prozess der Emanzipation und Unterwerfung [le processus de l’assujettissement et de la subjectivation] eine so große Bedeutung beigemessen habe, so gut wie gar nichts zur sozialen Scham geschrieben?« Ich dürfte die Frage sogar in diesen Worten formuliert haben: »Warum bin ich, der ich so große soziale Scham empfunden habe, Herkunftsscham, wenn ich in Paris Leute aus ganz anderen sozialen Milieus kennenlernte und sie über meine Klassenherkunft entweder belog oder mich zu dieser nur in größter Verlegenheit bekannte, warum also bin ich nie auf die Idee gekommen, dieses Problem in einem Buch oder Aufsatz anzugehen?« Sagen wir es so: Es war mir leichter gefallen, über sexuelle Scham zu schreiben als über soziale. Als sei die Untersuchung der Konstitution inferiorisierter Subjektivität mit ihren komplexen Mechanismen des Sich-Verschweigens und Sich-Bekennens heute geachtet und achtbar, ja politisch gewollt, wenn es dabei um Sexualität geht, als sei sie aber höchst problematisch und in den Kategorien des öffentlichen Diskurses so gut wie gar nicht vertreten, wenn sie die Herkunft aus einer niedrigen sozialen Schicht zum Thema hat.
There was a question that had begun to trouble me a bit earlier, once I had taken the first steps on this return journey to Reims. I would manage to formulate it still more clearly and more precisely in the days that followed the afternoon of the day after my father’s funeral, the one I spent with my mother going through old photographs: “Why, when I have written so much about processes of domination, have I never written about forms of domination based on class?” Or, “Why, when I have paid so much attention to the role played by feelings of shame in processes of subjection and subjectivation, have I written so little about forms of shame having to do with class?” Finally, it came to seem necessary to me to pose the question in these terms: “Why, when I have had such an intense experience of forms of shame related to class, shame in relation to the milieu in which I grew up, why, when once I had arrived in Paris and started meeting people from such different class backgrounds I would often find myself lying to them about my class origins, or feeling embarrassed when admitting my background in front of them, why had it never occurred to me to take up this problem in a book or an article?” Let me put it this way: it turned out to be much easier for me to write about shame linked to sexuality than about shame linked to class.
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